Jahresausstellung des Kunstwestthüringer e.V.
Am 5. Dezember 2013 lädt der Kunstwestthüringer e.V. auf eine Winterreise ein. Wenn Sie sich mitnehmen lassen wollen lassen sie die Mäntel ruhig liegen. Denn, wenn auch die Wintersonne bekanntlich nicht wärmt, im Dryburg werden gleich drei Sonnen am Himmel stehen. „Unbesonnen“, aber nicht tot zu kriegen, „Glaube, Hoffnung, Liebe“: Mit ihnen ist auf eine optimistische Lücke angespielt, von Franz Schubert vertont und von Müller betont in der gleichnamigen „Winterreise“. Wie immer dann, wenn einem das eigene Leben aufgeht, die Lebensalter und mit ihnen „Die Zeit im Flug“, vor dem Hintergrund nämlich des Unwiederbringlichen darin. Diese Besinnungsreise ins gemeinschaftliche Gedächtnis zu heben, beschließt der Kunstverein das laufende Jahr erneut mit einer Ausstellung aus dem Schaffen seiner Mitglieder.
Es wird also ein Wiedersehen geben; jedoch mit überraschenden Materialien aus dem „Sonnengeflecht.“ Sumpfkalk etwa, in seiner feinkristallinen Struktur dessen Zauber Kirsten Priebsch als Grundlage dient für eine dem Fresko entlehnte Arbeitsweise, der so genannten „Intonacco-Malerei“. Und sie berichtet versonnen oder: „Sonnig angehaucht“ (Bild oben), dass es sich dabei um ein sehr edles und wunderschönes Material handele, das seit Jahrhunderten in der darstellenden Kunst und in der Architektur Verwendung finde. Ein sehr reiner und weißer Marmor, der über Holz gebrannt und gelöscht und dann über Jahre mit Wasser in Gruben eingelagert werde. Wodurch er wohl seine Brillanz gewinnt und das Licht durch alle Farbaufträge hindurch reflektiert.
Und nicht zuletzt ist es ein Rätsel (Harald Mietzgers „Rätsel Haft“). Gibt es doch „nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein.“ Und, wo „Weibsbilder“ die Sonne hervorscheinen lassen, Kunst (Ute Zyrus, Weibsbilder I-IV). Werke von Klement, Stieding, Heuck, Wand, Unfug-Leinhos, Döbel, Zänker, Böhning, Walter und vielen anderen mehr hängen bis Jahresende im Schloss Dryburg aus. Öffnungszeiten: Do – Fr: 14-17.00 Uhr.
Beate Weston-Weidemann