Bad Langensalza, Schloss Dryburg, 10.07. bis 13.09.2014
„Kunstwestthüringer“, das ist Ausstellung, Vernissage, Klangerlebnis, Projekt, Treffpunkt, Musik, will sagen: Adresse. Dass sich die Räume des Dryburg auch in eine museale Galerie verwandeln können, davon zeugte bereits 2012 erstmalig die Sammlung Preuster, die in diesem Jahr mit Bildnis und Akt noch bis in den Ausklang der Sommermonate hinein in Bad Langensalza aufwarten wird.
Wer eine der Einführungen mit Harald Preuster erleben konnte, hat ihn nicht nur als Kenner und begnadeten Erzähler erlebt, die Aktualität und thematische Brisanz der Werke weist ihn auch als wichtigen Zeitzeugen aus; nicht nur ihn, beide. Hannelore und Harald Preuster haben sich ihre Sammlung erweitern lassen, unbeirrt, gegen alle Widerstände und bis in die Gegenwartkunst hinein; darunter auch Werke von Mitgliedern des hiesigen Kunstvereins. Ein Insignum der Sammlung ist die Nähe, die zum Werk und zum Künstler; ein weiteres die Weise des Herantragens an Publikum als Mittler zum Werk.
Weitersammeln bedeutet so, nicht nur den liebsamen, sondern auch den unliebsam gewordenen Teil der Ausstellung zeigen; wie den Akt mitsamt Spuren der Zeit, aus Diagonale und Statuarik hervor.
„Unliebsamkeit“ markiert nicht mehr allein nur ein historisches Datum; es zeichnet es frei. Die Sammlermappe weist es auf. Unter den Künstlerporträts wirkt Brecht als Dichter einer begnadeten „Pause“. Wer mehr erfahren möchte über den „Dichter der Virginia“, die Pause im Verhör, über die Bildhauerin Sylvia Hagen, die Malerin Anneliese Tübke, die Beziehung zwischen Thomas Ranft und Carlfriedrich Claus, über das Skripturale in der Zeichnung und das bildgewordene Innere bei Heisig, über Arno Mohr und Roland Paris, der sei herzlich eingeladen auf eine Soiree in den Verein. Wir freuen uns auf eine Gesprächsrunde.
Öffnungszeiten der Galerie im Schloss Dryburg: Do – Sa, 14 bis 17 Uhr.