Nur nicht so ins Meer geworfen
„Der Ton macht die Musik“, und Töne, sie bewirken immer eine Veränderung. Es gibt hohe, gellende, schrille, die Stille aufbrechende Töne und sprengende, und es gibt solche, die tief sind und in ihrer Ganzheit „sonor“, was „klangvoll“ bedeutet. Und das zeigt, was für unterschiedliche Materialien eigentlich zum Einsatz gelangen. Stelle man sich nun aber vor, dass es sich beim Material des Instrumentes nicht um das einer Stradivari handelt, als vielmehr um nichts Geringeres als „Riciclaggio“, um Recykeltes, das so nicht als Müll herumfliegen muss. Was ist der Ton dann, im Meer erneuerbarer Energien? Kraft: eine zwingende Betrachtung kraft der Stille. Rudi Punzo spricht in seinen Klangskulpturen das zutiefst menschliche Vermögen der Sensibilität an, das Gefühl, das Empfinden; und sein berührbares Konzept lädt ein, die „Maschine“ in Gang zu setzen, aber „behutsam“. Als stimmungsvolle Gegenreaktion auf die Rasanz der Veränderungen der Stille: Spielen, klingeln, schlegeln; sie darf nicht nur betätigt werden, sondern bedarf ihrer Betätigung. Und so geht es auch bei Petra Höcker, hier, sehr existentiell, um Umwandlungen von Energie: bedenke, dass du sterblich bist. Farbklang und Klangskulptur der länderübergreifenden Künstlervereinigung European artists sind noch bis zum 7. Juli 2014 in der Galerie des Kunstwestthüringer e.V. zu Gast; dank der großzügigen Spenden der VR Bank sowie der Stiftung Westthüringen. Wir freuen uns auf ihren Besuch. Do-Sa von 14-17 Uhr.
Beate Weston-Weidemann