Nach anfänglicher Auseinandersetzung mit Landschaft im konventionellen Sinne (realistische Darstellung von Feldern, Buschgruppen, Waldrändern usw.) zielt die Entwicklung in den letzten Jahren auf eine Erweiterung bzw. Neubestimmung des Landschaftsbegriffes ab. Es geht nicht mehr darum, täglich Sichtbares künstlerisch zu gestalten, sondern mehr und mehr darum hinter die Dinge zu schauen, grundsätzliche Fragen an das Funktionieren von Natur zu stellen und künstlerische Antworten hierauf zu finden. Das Verhältnis von Chaos und Ordnung etwa wird untersucht, jene labile Stabilität, jener Balanceakt, der in großem wie in kleinem Maßstab allgegenwärtig ist und im verborgenen wirkende Kräfte erahnen läßt. Form und Struktur – Struktur und Form lassen eigenwertige Konstrukte entstehen, die abstrakt, aber keineswegs gegenstandslos sind. Farben, Formen und Strukturen verbinden sich zu differenzierten Geweben, die trotz ihres nonfigurativen charakters Assoziationen zum alltäglichen Erleben hervorrufen. Sie erinnern beispielsweise an Jahreszeiten, an Blicke aus großer Höhe, allgemein an Oberflächen, an „Beziehungen“, haben also einen Realitätsbezug im übergeordneten Sinn. In ihrer „Offenheit“ fordern die Bilder zum Dialog heraus, erst Phantasie und Erlebniswelt des Betrachters vollenden das künstlerische Angebot und machen es somit zu einer Plattform unterschiedlichster Interpretationsmöglichkeiten.
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