07.10.2016 bis 05.11.2016 · Galerie Schloss Dryburg
Eröffnung am Freitag, 07.10.2016, 19:00 Uhr
Eine Ausstellung stellt die Arbeiten des im April verstorbenen Bildhauers Harald Stieding den Bildern und Zeichnungen seines Sohnes Jan Stieding gegenüber.
Die Besonderheit der Ausstellung Stieding/Stieding ist die erstmalige Doppelpräsentation der Werke von Harald Stieidng und seinem Sohn Jan Stieding in einer gemeinsamen Ausstellung, deren jeweiliges Oeuvre ein spannendes Zusammenspiel ergibt.
Harald Stieding, 1940 in Ufhoven geboren, studierte nach einer Lehre und Arbeit als Steinmetz in Bad Langensalza an der Fachhochschule für Angewandte Kunst in Leipzig und war seit 1969 freischaffend in Bad Langensalza tätig. Harald Stieding wurde mit seinen sinnlichen, zutiefst menschlichen, nicht selten hintersinnigen Skulpturen aus Travertin, Sandstein oder Bronze weit über seine Heimatstadt Bad Langensalza hinaus bekannt. In Bad Langensalza selbst finden wir seine künstlerischen Spuren an vielen Stellen – im Arboretum, im Kreuzgang des Augustinerklosters, in der Marktstraße oder im Rosengarten.
Ausgangsmotive seiner bildhauerischen Arbeiten aber auch die seiner Radierungen sind der menschliche Körper, oft auch thematisch verbunden mit christlicher Ikonografie oder römischer Mythologie.
Der Sohn, Jan Stieding, 1966 in Bad Langensalza geboren, studierte – ebenfalls nach einer Steinmetzlehre in Bad Langensalza – an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und ging anschließend an die Kunstakademie Düsseldorf zu Professor Jörg Immendorff, wo er 1998 seinen Abschluss als Meisterschüler absolvierte. Jan Stieding lebt und arbeitet seitdem in Düsseldorf. Seine Werke sind in Ausstellungen und Sammlungen im In- und Ausland präsent. In den meist großformatigen Bildern setzt sich Jan Stieding mit biografischen, erinnerungsspezifischen und universellen Themen auseinander. Ausgangspunkt für seine Malerei sind oft reale, beiläufig gefundene Vorlagen aus verschiedenen Medien, die sich auf den Gemälden mit traumartigen Sequenzen, Ideellem, Grotesken, Absurdes zu einem subjektiven Motivkosmos verweben. Die Bilder und Zeichnungen bewegen sich frei an der Grenzlinie zwischen figurativer Darstellung und Abstraktion.
Die Ausstellung Stieding/Stieding zeigt individuelle Positionen, die Unterschiede und Parallelen von Vater und Sohn in der künstlerischen Herangehensweise zeigen und die andererseits auch für den spannenden Dialog zwischen der älteren und jüngeren Künstlergeneration stehen.
Dr. Katja Schlenker Düsseldorf